Workshop in Dresden: Präsentation der erreichten Meilensteine mit Demonstrator und Diensten

 

Unter dem Titel „Anwendungsfälle und Präsentation der Demonstratoren“ veranstalteten die KLIPS-Partner im Festsaal des Dresdner Rathauses einen Workshop, um die Mitarbeiter der Dresdner Verwaltung auf den aktuellen Stand des Projekts zu bringen und Anregungen für den Endspurt bis zum Projektende zu sammeln.

„Wo stehen wir?“, eröffnete Dr. Michael Anz, Smart City Manager der Stadt Dresden den Workshop vor 17 Vertretern der Stadtverwaltung. Im Sommer 2023 wurde ein Sensornetzwerk zur Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit installiert. Er berichtete, dass die lokale Wärmebelastung durch den urbanen Wärmeinseleffekt in der Stadt ermittelt und die Öffentlichkeit über die Messungen informiert wurde, z.B. durch Hinweisaufkleber an den Sensorstandorten. Es wurden Datengrundlagen für Warnsysteme bei extremen Temperaturbedingungen geschaffen und Vergleiche mit bestehenden Produkten, z. B. der Klimafunktionskarte, im Kontext des Stadtklimas angestellt.

Weitere Anwendungsfälle wie die Langzeitmessungen der Lufttemperatur vor und nach Umbaumaßnahmen, die Simulation von Anpassungsmaßnahmen und Nachverdichtungsvorhaben sowie die Simulation von Neubauprojekten im umgestalteten Raum wurden teilweise umgesetzt.

André Kiesewalter vom Ergo Umweltinstitut erläuterte, was bei den rund 300 Sensoren zu beachten war und welche Datenqualität und Datenbasis die verschiedenen Datenprodukte haben.

Thomas Meiers vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut informierte anschließend darüber, wie das neuronale Netz mit den Sensordaten sowie einem Mix aus verschiedenen Strukturdaten, wie z. B.  Daten des Baumkatasters oder über Gebäudehöhen trainiert wurde. Hitzeinseleffekt, Hitzeindex und Temperatur können so berechnet, prognostiziert und simuliert werden.

Interessante Fragen, die mit Hilfe von KI beantwortet werden können, sind die Beziehung zwischen Sensoren innerhalb und außerhalb der Stadt, die Umgebung eines Sensors und schließlich der Hitzeinseleffekt. KI hilft bei der Vorhersage, wie sich die Temperaturen auf die Stadt auswirken, wenn heiße Tage vorhergesagt werden. Aus Wettervorhersagedaten und den Sensorwerten vergangener Zeiträume wird ein KI-Modell für die Vorhersage erstellt.

Einen Demonstrator mit den KLIPS-Diensten stellte dann Rieke Müller von der Software AG vor.  Im Demonstrator sind KLIPS-Dienste eingebunden, welche aus Web-Map-Services (WMS), und API Processes eingebunden. bestehen. Die WMS liefern Karten, wohingegen durch die API Processes zonale Statistiken, also statistische Werte (beispielsweise Mittelwerte) für bestimmte Zonen (beispielsweise Quartiere) in der Stadt, abgerufen werden können, etwa der Temperaturdurchschnitt für den Dresdner Postplatz. Beide Kartendienste wurden von den Partnern terrestris und meggsimum entwickelt.

Der Demonstrator bietet fünf Dashboards mit

  • Akkreditiertem Hitzeindex (Temperatur und Feuchtigkeit
  • Akkreditiertem Hitzeinseleffekt (= Temperaturdifferenz zum Umland)
  • Hitzeindex zum Jetztzeitpunkt
  • Hitzeindex 48h in die Vergangenheit
  • Hitzeindex 48h in die Zukunft (Prognose)
  • Sommerbeispiel mit einem Tag im August 2023 und Simulationsbeispiele

Die Dashboards sind über jeden Browser zugänglich.

Darüber hinaus stellte Rieke Müller vor, für welche weiteren Anwendungen die KLIPS-Dienste genutzt werden können. So hat die Software AG zum Beispiel bereits eine Demo-App für kühle Wege entwickelt. Oder ein Widget zeigt eine Warnung, sobald bestimmte Temperatur-Grenzwerte über- oder unterschritten werden.

Dr. Michael Anz schloss die Präsentationen mit der Vorstellung des Dresdner CityDashboards, der Übertragung der Informationen in eigene Dienste der Stadt.

Im anschließenden Workshop wurden die vorgestellten Ergebnisse in Kleingruppen diskutiert und wichtige Anregungen aus Nutzersicht für die letzte Projektphase aufgenommen.